Richtig Atmen
Fitnesssportler atmen anders als Kraftsportler.
Das Atmen sollte man sich beim Fitness - und Krafttraining ab und zu bewusst machen. Gerade wenn man neue Übungen erlernt und alles richtig machen will, vergessen manche das Atmen ganz und halten die Luft an. Gut zu erkennen an der "roten Birne und herausquellenden Augen". Fitnesstrainer empfehlen i.d.R. bei Trainingsübungen, die in mehreren Wiederholungen ausgeführt werden, dass man in der schwereren, konzentrischen Phase, wenn die Gewichte hochgehoben werden, ausatmet und in der leichteren, exzentrischen Phase, wenn die Gewichte kontrolliert abgelassen werden, einatmet.
Preßatmung
Man weiß, dass "Pressatmung" während des Ppressens" extreme Blutdruckwerte erzeugt. Deshalb müssen Herzpatienten darauf verzichten und sollten möglichst locker durcharbeiten.
Nachteil: Wer locker atmet, hat auch keine Power. Eine wirkliche Kraftentwicklung, wie man sie für Leistung, Body, Gelenkstabilität anstrebt, ist kaum möglich. Auch Herzpatienten sollten Muskulatur aufbauen, denn Muskeln sind:
1. Wichtige Stellglieder, mit denen der Körper den Blutdruck fein - reguliert, wenn er mal nicht gerade Pressatmung macht.
2. Ein besonders wichtiger Faktor wenn die normale Alltagsbewältigung gefährdet ist (aufstehen, Treppen steigen, ...)
Deshalb können sogar Herzpatienten mit der sogenannten "Lippenbremse" das Pressen so modulieren, dass Power und Blutdruck in einem vernünftigen Verhältnis stehen.
Angehaltener Atem und Pressatmung machen die Wirbelsäule stabil
Die sogenannte "Bauchpresse" ist in unserem Bewegungsprogramm fest verankert. Wenn wir etwas schweres Heben schließen wir die Stimmritze und schließen so die Luft im Rumpf ein. Gleichzeitig werden Bauch-, Rippen, Rückenmuskulatur, Zwerchfell und Beckenboden gewaltig aktiv: Sie komprimieren die Luft im Rumpf wie einen prallen Ball. Dieser hat enorme Stützfunktion: Die Stabilität der Wirbelsäule wird um 20 - 40% gesteigert.
Das kann entscheident sein, ob der Rücken "hält", wenn Sie mal eine Kiste Wasser aus dem Kofferrraum heben.
anatomische Anpassung
Bei Alltagsbewegungen und Trainingsübungen mit geringem Anstrengungsgrad will der Körper bei der Rumpfstreckung einatmen und bei der Rumpfbeugung ausatmen. Das gibt Sinn, weil sich der Brustkorb beim Strecken öffnet und beim Beugen komprimiert. Stellen Sie Sich vor, Sie stehen locker entspannt und ziehen die Arme nach oben hienten hoch. Da atmen Sie automatisch ein.
biomechanische Anpassung
Wenn hohe und maximale Kräfte entwickelt werden, wird beim überwindenden Übungsanteil ausgeatmet und beim nachgebenden Anteil eingeatmet. Wenn Sie bei der gleichen Bewegung wie eben eine Hantel heben, deren Gewicht Sie nur ein paar mal schaffen, atmen Sie bei der gleichen Bewegung aus.
Es kann also sein, dass Sie bei der gleichen Übung beim Aufwärmen genau andersrum atmen als beim Training. Beispiele dafür sind Rückenstrecker, Butterfly und inverser Butterfly, Pull over, usw.
Tipp: Probieren Sie es mal aus.